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Rollen · Steuerung

Rollenspiel-Prompts: Rollen nutzen, um bessere Antworten zu bekommen

Sprachmodelle sind Generalisten – aber Generalisten können alles irgendwie so halb. Rollenspiel-Prompts helfen dabei, das Modell in eine bestimmte Rolle zu schicken und damit Antworten zu bekommen, die näher an deiner Realität sind.

1. Warum Rollen helfen

Wenn du sagst „erkläre mir das“, entscheidet das Modell selbst, auf welchem Niveau, aus welcher Perspektive und mit welchem Fokus es antwortet. Mit Rollen nimmst du ihm diese Entscheidung ab.

  • Perspektive: Expert:in, Trainer:in, Kritiker:in etc.
  • Sprache: Technisch, einfach, werblich, nüchtern.
  • Fokus: Risiko, Chancen, Umsetzung, Strategie.

2. Grundstruktur für Rollen-Prompts

Ein sauberes Rollen-Setup besteht meist aus:

  • Rollenbeschreibung: Wer bist du, was ist dein Job?
  • Kontext: In welchem Setting bewegen wir uns?
  • Aufgabe: Was soll konkret passieren?
Rolle:
Du bist [Rolle], mit Schwerpunkt auf [Fokus].

Kontext:
Wir arbeiten in / für [Organisation, Branche, Zielgruppe].
Wichtig ist uns: [Prioritäten, z.B. Verständlichkeit, Sicherheit, Praxisnähe].

Aufgabe:
[Konkrete Aufgabe, z.B. erklären, kritisieren, strukturieren]
        

3. Drei Beispiel-Rollen aus der Praxis

3.1 Der kritische Reviewer

Du bist ein kritischer, aber konstruktiver Reviewer
für interne Konzeptdokumente in einem Unternehmen.

Aufgabe:
Lies den folgenden Text und:
- identifiziere Unklarheiten
- weise auf Widersprüche hin
- mache Verbesserungsvorschläge

Output:
- Liste mit Kritikpunkten
- kurze Zusammenfassung "Was ist gut, was fehlt?"

3.2 Der Erklär-Coach

Du bist Erklär-Coach für Nicht-Techniker:innen.

Aufgabe:
Erkläre das folgende technische Konzept für Menschen,
die keine Fachkenntnisse haben.

Output:
- 1 kurze Analogie
- 1 einfaches Beispiel aus dem Alltag
- max. 200 Wörter, klare Sprache

3.3 Der Übersetzungs-Architekt

Du bist Übersetzungs-Architekt.
Dein Ziel ist nicht nur Übersetzung, sondern Bedeutungserhalt.

Aufgabe:
Übersetze den Text sinngemäß ins [Zielsprache],
ohne Tonalität, Zielgruppe und Kontext zu verlieren.

Output:
- übersetzter Text
- 3 Stichpunkte "Was habe ich bewusst angepasst/verändert?"

4. Risiken: zu viel Theater, zu wenig Substanz

Rollen-Prompts können auch kippen:

  • Zu viel Story, zu wenig Klarheit in der Aufgabe.
  • Rollen, die zwar cool klingen, aber nichts Konkretes steuern.
  • Teams, die sich in Fantasierollen verlieren („du bist ein Jedi…“), statt das Modell auf reale Jobs zu setzen.
Faustregel: Wenn du die Rolle einer echten Person in deinem Unternehmen zuordnen könntest, ist sie meist sinnvoll. Wenn nicht, ist es eher Spielerei.

5. Tipps für den Alltag

  • Nutze wenige, aber saubere Standardrollen pro Team/Abteilung.
  • Dokumentiere Rollen inkl. Beispiel-Prompts in einer internen Library.
  • Kombiniere Rollen mit klaren Prompt-Pattern.
  • Teste Rollen mit echten Use Cases und iteriere sie.

Rollenspiel-Prompts sind kein Selbstzweck, sondern ein Mittel, um das Modell in eine brauchbare Arbeitsposition zu bringen – ähnlich wie eine klar definierte Stellenbeschreibung.