Sprachmodelle sind sehr gut darin, Antworten zu erfinden, die sich richtig anfühlen – auch wenn sie objektiv falsch sind. Chain-of-Thought (CoT) versucht, das Problem anzugehen, indem Zwischenschritte explizit gemacht werden.
1. Was ist Chain-of-Thought?
CoT ist eine Prompting-Technik, bei der das Modell aufgefordert wird, Schritt für Schritt zu argumentieren. Statt:
„Gib mir nur das Ergebnis.“
lautet der Prompt eher:
„Erkläre deine Schritte und leite das Ergebnis her.“
Das kann z.B. bei Matheaufgaben, Logikrätseln, Szenario-Analysen oder Entscheidungsbäumen helfen.
2. Wann ist CoT sinnvoll?
Besonders hilfreich ist Chain-of-Thought, wenn:
- du prüfen
- der Weg wichtiger ist als nur das Ergebnis (z.B. in der Bildung).
- du Fehlerquellen nachvollziehen
3. Beispiel-Prompts mit und ohne CoT
Ohne Chain-of-Thought
Du erhältst folgende Aufgabe: "Eine Firma hat 120 Mitarbeitende. 40 % arbeiten im Verkauf. Wie viele Personen arbeiten im Verkauf?" Beantworte nur mit der Zahl.
Mit Chain-of-Thought
Du erhältst folgende Aufgabe: "Eine Firma hat 120 Mitarbeitende. 40 % arbeiten im Verkauf. Wie viele Personen arbeiten im Verkauf?" Erkläre zuerst in kurzen Schritten deine Rechnung und nenne am Schluss das Ergebnis separat.
Der Unterschied: Im zweiten Fall siehst du, ob das Modell 40 % von 120 richtig berechnet oder sich unterwegs verrechnet – und kannst gezielt eingreifen.
4. Risiken & Stolpersteine
- Mehr Text ≠ mehr Wahrheit: Ein längerer Denkprozess kann falsche Antworten sehr überzeugend aussehen lassen.
- Aufwand: CoT kostet mehr Tokens, also mehr Rechenaufwand/Kosten.
- Vertrauensfalle: Menschen neigen dazu, Argumentationen zu vertrauen, nur weil sie plausibel klingen.
5. CoT in Teams standardisieren
Wenn du mit Teams arbeitest, lohnt sich ein bewusster Umgang mit Chain-of-Thought:
- Definieren, in welchen Use Cases CoT verwendet wird.
- Prompts so bauen, dass am Ende trotzdem eine klare, kurze Antwort entsteht.
- CoT-Abschnitte ggf. nur als interne Dokumentation nutzen, nicht direkt an Kund:innen weitergeben.
CoT ist ein Werkzeug – kein Modus, den man einfach global „einschaltet“. In Kombination mit sauberen Prompt-Pattern entsteht daraus ein sehr kontrollierbarer Workflow.